Das BMBF-geförderte Projekt „DynASS – Dynamische Arrangements städtischer Sicherheitskultur“ hat eine Laufzeit von August 2010 bis April 2013. Die chronologische Darstellung bildet wichtige Entwicklungen des Projekts ab und gibt einen Überblick über die Abfolge von Arbeitsschritten.
Mai 2013: Projektende DynASS
Nach über zweieinhalb Jahren intensiver Arbeit DynASS schloss das Projekt DynASS zum Ende April 2013 ab. Die Erkenntnisse sind insbesondere im Rahmen der wissenschaftlichen Abschlusstagung („Das Versprechen der ‚sicheren Stadt‘“, April 2013) sowie der wissenschaftlich ausgerichteten Abschlusspublikation aufbereitet worden.
Wir danken allen Mitarbeitern und Partnern für ihr Engagement im Projekt und hoffen, dass die Ergebnisse des Projektes die Diskussion in Wissenschaft und das Handeln in der Praxis positiv beeinflussen.
April 2013: DynASS auf dem 18. Deutschen Präventionstag
DynASS stellte einen Ausschnitt aus seinen Ergebnissen auf dem 18. Deutschen Präventionstag am 23. April 2013 in der Stadthalle Bielefeld vor. Der Vortrag mit dem Titel „Das Bild im Kopf – Stolperstein und Erfolgsbedingung städtischer Sicherheitsproduktion“ wurde gehalten von Prof. Dr. Dietrich Henckel und Jan Abt.
April 2013: Abschlusskonferenz „Das Versprechen der sicheren Stadt“
Mit der Abschlusskonferenz „Das Versprechen der sicheren Stadt“ am 12. und 13. April 2013 ging in Berlin das Projekt DynASS inhaltlich zu Ende.
Diese Frage nach dem Maß an Sicherheit, das wir uns leisten wollen und können stand im Mittelpunkt der Abschlusskonferenz am 12. und 13. April in Berlin. Auf der Konferenz diskutierten 70 Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis in sechs Panels über Themen aus der Bandbreite städtischer Sicherheitsarbeit und -kultur:
- Wer in der Stadt tatsächlich für Sicherheit verantwortlich ist – oder dies sein sollte.
- Inwieweit Unsicherheit als ein konstituierendes Merkmal von Stadt interpretiert werden kann.
- Wie sich die Stigmatisierung im Rahmen von Sicherheitsthemen auf Quartiere und Akteure auswirkt.
- Inwiefern Sichtbarkeit von Akteuren eine Voraussetzung für Sicherheit ist.
- Wie die Stimmungsqualitäten des Raums die Sicherheitswahrnehmung beeinflussen und wie man diese beschreiben kann.
- Ob und wie Sicherheit objektiv beurteilt werden kann.
Die Abschlusspublikation des Projektes erscheint im Frühling 2015 unter dem Titel „Dynamische Arrangements städtischer Sicherheit – Von Akteuren, Kulturen und Bilder“ bei Springer VS.
Oktober 2012: Abschluss der Fallstudienarbeit
Mit dem dritten Fallstudien-Workshop in Hamm im Oktober 2012 wurde die empirische Arbeit in den Fallstudienstädten des Projektes DynASS abgeschlossen. Weitere Workshops in den Untersuchungsstädten Leipzig (Februar 2012) und Nürnberg (Juli 2012) markierten bereits das Ende der jeweiligen Stadtuntersuchungen. In den Workshop wurden mit den Akteuren vor Ort zentrale Ergebnisse zur lokalen Sicherheitsproduktion diskutiert und gemeinsam mit Schlussfolgerungen für die städtische Sicherheitsarbeit gezogen.
Die Workshops stellten für das Forschungsprojekt DynASS einen wichtigen Meilenstein in der Arbeit dar. Sie dienten zum Test über ein richtiges Verständnis der Situationen und Konstellationen vor Ort. Nur auf einer solchen Basis können im Projekt weitere interpretative Schritte erfolgen, die Empfehlungen für eine weiterentwickelte städtische Sicherheitsarbeit erlauben.
April 2012: Abschluss der Medienanalyse
Medien stellen wichtige Akteure auch für die lokale Sicherheitsproduktion dar. Als weiteres Arbeitspaket konnte im Projekt die überregionale Medienanalyse abgeschlossen werden.
Ziel des Arbeitspaketes war es, die Selektivität der Berichterstattung durch Medien im Hinblick auf die Konstruktion von Sicherheitsbildern zu analysieren. Es wurde anhand mehrerer Quellen untersucht, wie „öffentliche Meinung“ produziert und dargestellt wird und welche Diskursstrategien dabei zur Geltung kommen: Es wurden zentrale Diskursstrategien und die hiermit eng verflochtenen Konstruktionen von Sicherheitsbildern herausgearbeitet und anhand von Experteninterviews die Wirkung der Medien auf die Sicherheitsakteure untersucht.
Die Ergebnisse dieses Arbeitspaketes werden im Rahmen einer abschließenden Projektpublikation veröffentlicht.
Februar 2012: Ergebnisse der Kommunalbefragung veröffentlicht
Das Deutsche Institut für Urbanistik hat im vergangenen Jahr zwei schriftliche Befragungen in allen deutschen Städten mit 50 000 und mehr Einwohnern zum Thema „Sicherheit in deutschen Städten“ durchgeführt. Die Ergebnisse der Kommunalbefragung können Sie auf den Seiten des Deutschen Instituts für Urbanistik einsehen und bestellen.
Ziel der Befragung war es, einen systematischen Überblick über das Verständnis von städtischer Sicherheit, über Akteure, kommunale Aktivitäten im Bereich Sicherheit sowie Einschätzungen zu „sicheren“ und „unsicheren“ Orten in der Stadt zu erlangen. Befragt wurden die Leiter der Ordnungsämter bzw. der Fachbereiche Sicherheit und Ordnung sowie die Leiter der Ämter/Fachbereiche Stadtplanung/Stadtentwicklung/ Stadterneuerung.
Januar 2012: Meilensteinkonferenz DynASS
Im Januar 2012 veranstaltete das Forschungsprojekt zur Mitte der Laufzeit eine projektinterne Konferenz zu den bisher abgeschlossenen und laufenden Arbeitspaketen. Das Projekt befindet sich im Zeitplan und die unterschiedlichen Untersuchungsansätze innerhalb des Projektes verweisen auf spannende Erkenntnisse zur städtischen Sicherheitsproduktion.
Die Ergebnisse des Projektes werden öffentlich zum Ende des Vorhabens im April 2013 vorgestellt.
Dezember 2011: Neue Fallstudienstädte: Hamm und Nürnberg
Nachfolgend auf Leipzig als erste Fallstudienstadt des Forschungsprojekts DynASS konnten für eine zweite Vertiefungsrunde die Städte Hamm (NRW) und Nürnberg (Bayern) gewonnen werden. Die aktive Untersuchungsphase in diesen beiden Städten wird von Januar bis November 2012 dauern.
Juni 2011: Kommunalbefragung beendet
Die Umfrage unter den Stadtplanungsämtern und Ordnungsämtern aller deutschen Städte über 50.000 Einwohner ist beendet. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern. Gegenwärtig werden die Daten aufgearbeitet und im ersten Quartal 2012 für Sie zur Verfügung stehen.
Mai 2011: Funktionstypologie städtischer Sicherheitsakteure
In einem ersten Entwurf hat das Forschungsprojekt eine Typologie von Akteuren und deren Wirkung innerhalb der städtischen Sicherheitsproduktion vorgestellt. Neun Typen wurden differenziert, die helfen, das breite und dynamische Akteursfeld analytisch zu trennen. Dabei wurde Abstand genommen von einer Gruppierung nach der Bezeichnung der Akteure wie Polizei, Ordnungsamt oder Quartiersmanagment – diese ist zu pauschal, um auch einer internen Differenzierung dieser vermeintlich homogenen Akteure nahezukommen.
Zentrales Differenzierungsmerkmal zwischen den Akteurstypen städtischer Sicherheitsproduktion ist statt dessen ihre jeweils typische Wirkweise auf die Sicherheitslage, durch die sie im Rahmen der städtischen Sicherheitsproduktion eine bestimmte Funktion wahrnehmen.
Akteurstypen städtischer Sicherheitsproduktion können grundlegend zwei Sphären zugeordnet werden: unmittelbaren und mittelbaren Sicherheitsakteuren. Aus der Sphäre der unmittelbaren Sicherheitsakteure erwachsen direkte Wirkungen auf die Sicherheitslage und deren Wahrnehmung vor Ort. Akteure dieser Sphäre handeln präventiv, repressiv oder direkt informativ. Die Sphäre der mittelbaren Sicherheitsakteure beeinflusst die Sicherheitslage dagegen indirekt. Ihre Funktion ergibt sich aus der Wirkung auf die unmittelbar handelnden Akteure und die Allgemeinheit, indem sie Handlungsrahmen definieren, handlungsrelevante Informationen zur Verfügung stellen oder Tätigkeiten koordinieren.
Die entwickelte Typologie wird zunächst projektintern weiterentwickelt und zum Ende des Projektes veröffentlicht. Sie soll Orientierungsfunktion innerhalb des sich schnell entwickelnden Feldes städtischer Sicherheitsproduktion bieten.
April 2011: Erste Fallstudienstadt Leipzig
Als erste von drei Fallstudienstädten im Projekt DynASS konnte die Stadt Leipzig gewonnen werden. Von April bis September 2011 werden dort Erkenntnisse zu Zusammenarbeit von Akteuren im Rahmen der Sicherheitsproduktion gewonnen. Als Untersuchungsorte wurde einerseits der Leipziger Osten (Eisenbahnstraße) und andererseits der Leipziger Westen (Lindenau) ausgewählt.
Januar 2011: Glossar zur Sicherheitsproduktion erstellt
Als erstes Produkt wurde im Projekt DynASS ein Glossar mit zentralen Begriffen zum Themenfeld „Sicherheit und Stadt“ aufgebaut. Es ist die Definitionsgrundlage für die Projektbearbeitung und schreibt Begriffe für eine gemeinsame Verwendung im Projekt DynASS fest. Es ist dadurch ein Kommunikationsinstrument der interdisziplinären Sicherheitsforschung.
Das Glossar wird im Projektprozess verwendet und weiter fortgeschrieben. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es allen Akteuren der Sicherheitsforschung und -produktion auch jenseits des Projektes DynASS zur Verfügung stehen und helfen, die eigenen Sichtweisen zu reflektieren und gemeinsam abzustimmen.
August 2010: Projektstart DynASS
Mit der Aufnahme des Projekts DynASS in das Themenfeld „Gesellschaftliche Dimensionen der Sicherheitsforschung“ im Rahmen des Programms der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit“ beginnt das Projekt die Forschungsarbeit zur Rolle und Bedeutung von Sicherheitsbildern für die Produktion städtischer Sicherheit.