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Arbeitsprogramm des Vorhabens

Die dynamischen Arrangements städtischer Sicherheitskultur mit ihrem Wechselspiel zwischen Wahrnehmung, handlungsleitenden Bildern, Konstellationen und Maßnahmen waren Betrachtungsgegenstand des Vorhabens. Die Zusammenhänge innerhalb dieser Arrangements galt es in der Untersuchung zu analysieren und auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse Mittel für die Kompetenzstärkung von unterschiedlichen Akteuren zu entwickeln. Dies erfolgte in unterschiedlichen, eng verzahnten Arbeitspaketen des Vorhabens.

Arbeitspaket 0 – interdisziplinäre Vernetzung

Ein vorbereitendes und begleitendes Arbeitspakt (AP 0, November 2010 – Februar 2011, danach fortlaufend) zielte darauf, die interdisziplinäre Herangehensweise als eines der Schlüsselelemente des Verbundprojektes sicherzustellen. Gleichzeitig wurden aus dem Prozess Erkenntnisse für die Praxis der Sicherheitsproduktion in deutschen Städten abgeleitet. Es konnten Empfehlungen und Problemlösungsstrategien entwickelt werden, die das interdisziplinäre Herangehen an Fragen zur Sicherheit in den Kommunen erleichtern und unterstützten. Erarbeitet wurde unter anderem ein Glossar mit Stichwörtern zur Sicherheitsforschung.

Arbeitspaket 1 – Konstruktion von Sicherheitsbildern

In einem ersten empirischen Arbeitspaket (AP 1, Januar 2011– April 2012) wurde eine Analyse der Rahmenbedingungen der Sicherheitswahrnehmung und der Konstruktion von Sicherheitsbildern durchgeführt. Dazu wurden im Rahmen einer Diskursanalyse wissenschaftliche Literatur und kommunale Umfragen ausgewertet sowie Experteninterviews durchgeführt und im Rahmen einer Medienauswertung die Berichterstattung in der überregionalen Presse in Deutschland analysiert.

Ziel war es u.a. eine Typologie der im städtischen Kontext relevanten Sicherheitsakteure zu entwickeln. Die Erkenntnisse bildeten die Voraussetzung für die spätere schriftliche Befragung ausgewählter kommunaler Akteure sowie für die Auswahl der Akteure und Thematiken in den Fallstudien.

Arbeitspaket 2 – Sicherheitsproduktion in deutschen Städten

In einem zweiten Arbeitspaket (AP 2, Februar 2011 – Januar 2012) waren Sicherheitswahrnehmung und -produktion von zwei zentralen kommunalen Sicherheitsakteuren (Ordnungsämter und Stadtplanungsämter) sowie ihre Einschätzung der Dynamik von einzelnen Orten in ihren Städten Gegenstand einer Vollerhebung (schriftliche Befragung der beiden Akteursgruppen in allen Städten Deutschlands mit mehr als 50.000 Einwohnern).

Diese Umfrage lieferten zum einen einen umfassenden Überblick über Sicherheitswahrnehmungen zentraler kommunaler Akteuren und über die Umsetzung dieser Wahrnehmungen in die Sicherheitsproduktion. Zum anderen dienten die Umfrageergebnisse im Hinblick auf die kleinräumige Untersuchung als Grundlage für die Auswahl von Fallstudienstädten und von „dynamischen Orten“ in diesen Städten.

Arbeitspaket 3 – Dynamische Sicherheitsarrangements vor Ort

Im Rahmen eines dritten Arbeitspakets (AP 3, April 2011 – Dezember 2012) erfolgte in drei Fallstudienstädten (Leipzig, Nürnberg, Hamm) eine Analyse der Produktion und Dynamik von Sicherheit an jeweils zwei ausgewählten Orten. Dabei ging es um die systematische Verknüpfung der Sicherheitswahrnehmung, der Konstruktion von Sicherheitsbildern und ihre Umsetzung in der Sicherheitsproduktion durch unterschiedliche Akteure. Hier wurden vor allem die lokalen Bezüge sowie die Kooperationsverbindungen herausgearbeitet sowie Stellschrauben einer stärker integrierten städtischen Sicherheitsproduktion identifiziert.

Arbeitspaket 4 – Ansätze und Spielräume kommunaler Sicherheitspolitik

Auf der Basis der verschiedenen empirischen Grundlagen erfolgte in einem vierten Arbeitspaket (AP 4, Kernphase Juni 2012 – Februar 2013) eine Zusammenführung der Ergebnisse mit Hilfe der in diesem Kontext bislang noch nicht angewandten Konstellationsanalyse. Hierdurch wurden die kommunalen Handlungsspielräume ausgelotet und integrierte Ansätze einer kommunalen Sicherheitspolitik entwickelt.

Arbeitspaket 5 – Wissenstransfer und Kompetenzstärkung

Diese inhaltlichen und methodischen Bausteine wurden in einem fünften Arbeitspaket (AP 5, August 2012 – April 2013) zu einer Reihe von Ergebnissen aufbereitet, die Ansatzpunkte für Maßnahmen und Veränderungen der Sicherheitsarbeit sowie ihrer Erforschung bieten. Insbesondere entstanden aus dem Projekt eine interdisziplinäre Fachtagung („Das Versprechen der ‚sicheren Stadt‘“, April 2013) und eine wissenschaftlich ausgerichtete Abschlusspublikation („Dynamische Arrangements städtischer Sicherheit – Von Akteuren, Kulturen und Bildern“).

 

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