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Methodik

Grundsätzlich war das Vorhaben in wesentlichen Teilen qualitativ angelegt. Wo möglich und sinnvoll wurden jedoch ebenfalls quantitative Methoden eingesetzt. Ziel war es, unterschiedliche quantitative und qualitative Ansätze in einem Methodenmix gewinnbringend zusammenzuführen.

Qualitative Experten-Interviews

Von zentraler Bedeutung für die empirische Basis des Projektes waren qualitative Experten-Interviews in größerem Umfang. Die Auswahl der Interviewpartner ebenso wie die Schwerpunktsetzung in den Interviews veränderten sich in den unterschiedlichen Phasen des Projekts. Das Erkenntnisinteresse ging im Rahmen des Projektfortschritts von einem grundsätzlichen Verständnis der Zusammenhänge über einen bundesweiten Überblick der Akteure und Bedingungen bis hin zu den konkreten Einflussfaktoren in einzelnen lokalen Kontexten.

Qualitative Inhaltsanalysen

Mit Hilfe qualitativer Inhaltsanalysen wurde die systematische Bearbeitung von Kommunikationsmaterial ermöglicht. Auch hier waren die Materialgrundlagen im Projektverlauf unterschiedlich: Während in einer frühen Phase insbesondere Graue Literatur als Grundlage verwendet wurden, wurden in einem nachfolgenden Projektabschnitt kommunale Umfragen(-ergebnisse) zu Sicherheitsthemen ausgewertet. Für eine begleitende bundesweite wie eine lokale Medienauswertung wurde ebenfalls die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt.

Quantitative Kommunalbefragung

Eine quantitative Kommunalbefragung – die allerdings in wesentlichen Teilen auch Einschätzungen abfragte – wurde unter allen deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern durchgeführt. Es wurde ein standardisierter Fragebogen eingesetzt, der im Wesentlichen geschlossene Fragen, teilweise ergänzt durch offene Fragen, verwendete. Die Ergebnisse der Befragung wurden nach unterschiedlichen Strukturkriterien ausgewertet. Fokusgruppen dienten der Vertiefung gewonnener Erkenntnisse.

Ortsbezogene Analysemethoden

Eine Palette ortsbezogener Analysemethoden wurde auf der lokalen Ebene der Fallstudien-Orte angewandt. Dazu gehörten:

  • explorative Begehungen sowie eine fotografische Erfassung der räumlich-sichtbaren Situation,

  • systematische Bestandserhebungen auf der Basis der für die Fallstudien-Orte entwickelten Erhebungsraster, um die relevanten (physischen, akustischen, psychosozialen) Merkmale sowie räumliche Zuordnungen von Elementen zur erfassen, u.a. auf der Basis von Soundscape-Verfahren,

  • (teilnehmende) Beobachtungen an den Fallstudien-Orten zu unterschiedlichen Zeiten insbesondere zur Erhebung sozialer Raumelemente.

  • Darüber wurden in beschränktem Umfang auch „Interviewstreifzüge“, also Begehungen der Orte mit Experten und Nutzern der Orte durchgeführt, in denen die Forscherinnen und Forscher von den Ortskundigen geführt und informiert wurden.

Argumentative Kartierungen

Im Rahmen der Untersuchung wurden unterschiedliche „Kartierungsansätze“ eingesetzt, die allgemein als Visualisierungstechniken bezeichnet werden können, um unterschiedliche Thematiken für die wissenschaftliche Verwertung argumentativ zusammenzubringen:

  • Diskurskartierungen ermöglichten es, auf der Basis von Schlüsselbegriffen in Textbeständen einen schnellen Überblick über bedeutende Diskurselemente und ihre Zusammenhänge zu geben. Ziel dieses Kartierungsansatzes war es, die diskursiven Dynamiken aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Akteure nach zeitlichen, räumlichen und akteursspezifischen Aspekten zu visualisieren.

  • Kartierungen im Rahmen der Konstellationsanalyse dienten der Verdichtung heterogener Informationen: Die Elemente wurden räumlich zueinander angeordnet und mit grafischen Formen verbunden, die die jeweilige Beziehung zweier oder mehrerer Elemente zueinander darstellten und charakterisierten.

Raumbezogene Kartierungen

Auf der Ebene der Fallstudien wurden raumbezogene Visualisierungsmethoden eingesetzt, um ortsabhängige Zusammenhänge zu verdeutlichen und mit den Akteuren diskutieren zu können. Geographische Karten und Pläne stellten räumlich verortete Elemente dar. Solche Karten verorten unterschiedliche Sachverhalte (räumliche Merkmale wie Baustrukturen, Wege, Infrastrukturen, soziale Merkmale, Aktivitätsmuster, akustische Merkmale etc.) auf unterschiedlichen Raumskalen (Gesamtstadt, Teilraum, Fallstudienort). In diesem Fall wurden objektive Tatbestände räumlich repräsentiert. Darüber ließen sich sowohl Zustände wie Veränderungen erfassen.

 

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