Zentraler Fokus des Projektes DynASS war die komplexe Produktionsstruktur städtischer Sicherheit. Einen wichtigen Angelpunkt nehmen darin die sogenannten „Sicherheitsbilder“ ein, die als zentrale Ansatzpunkte für eine veränderte Sicherheitsproduktion darstellen. Diese ist eingebettet in ein Wechselspiel unterschiedlicher Elemente, die jedoch in ihrer Abfolge gemeinsam betrachtet werden müssen.
Sicherheitswahrnehmung und -bewertung
Analytischer Ausgangspunkt ist die Sicherheitswahrnehmung der einzelnen städtischen Sicherheitsakteure. Diese subjektive Wahrnehmung beruht auf öffentlichen Diskursen über Sicherheit, medialer Vermittlung und auf den spezifischen Kenntnissen und institutionellen Einbindungen der Akteure. Persönliche Faktoren, wie beispielsweise Erfahrung, spielen ebenfalls eine Rolle, so dass eine Homogenität der Sicherheitswahrnehmung und -bewertung innerhalb einer Akteursgruppe nur in gewissen Grenzen gegeben ist.
Sicherheitsbild-Entstehung
Aus der Wahrnehmung entstehen Bilder der Sicherheit an konkreten Orten, die für die Handlungen der Akteure in ihrer jeweiligen Einflusssphäre leitend werden. Je nach Akteur bedingen Sie aktive (z.B. verstärkte Polizeipräsenz, Umgestaltung eines Platzes) oder passive Handlungen (z.B. Verzicht Graffiti und Vandalismusschäden wiederholt zu beseitigen).
Sicherheitsbilder und ihre Entstehung werden dabei durch die Akteure nur in seltenen Fällen reflektiert und entfalten dennoch handlungsleitende Wirkung.
Akteurskonstellationen
An konkreten Orten treffen unterschiedliche Akteure in variablen Konstellationen aufeinander, die durch ihre jeweiligen Sicherheitsbilder und den daraus resultierenden Handlungen miteinander in Kontakt kommen.
In einigen Fällen ist dieser Kontakt direkter Natur, häufig ist er jedoch – bedingt durch unterschiedliche zeitliche oder inhaltliche Dimensionen – nur über die Produkte der Handlungen vermittelt. Dennoch stehen diese Tätigkeiten unterschiedlicher Akteure in Wechselbeziehungen, die entweder befördernd oder hindernd wirken können.
Handlungen & Produkte der Sicherheitsarbeit
In der Gesamtheit aller Akteurshandlungen entsteht die Wirkung auf die objektive Sicherheit und das Sicherheitsempfinden. Die Sicherheitspolitik der Akteure wirkt damit auf die Wahrnehmung der städtischen Sicherheit, ihre Dynamik und die sie beeinflussenden Faktoren zurück. Es entsteht ein Kreislauf, der in seinen Auswirkungen für die Lebensqualität in Städten von entscheidender Bedeutung ist.
Diese dynamischen Arrangements städtischer Sicherheitskultur im Wechselspiel zwischen Wahrnehmung, handlungsleitenden Bildern, Konstellationen und Maßnahmen waren Betrachtungsgegenstand des Vorhabens DynASS.